Offenbar war es eine schwere Geburt, doch nun kann AVM mit seiner Fritzbox 6842 einen Tri-Band-Router für alle drei nationalen 4G-Bänder liefern. Die endlosen Wehen waren dem Band 3 bei 1800 MHz geschuldet.
Dual-Band-Router Fritzbox 6840
Schon im Dezember 2010 präsentierten die Berliner Router-Experten eine Vorserien-Box „AVM Fritzbox 6840 LTE“ in einem LTE-800-Pilotnetz von o2. Dazu wurden einige Journalisten in das ländliche Pfaffing bei Ebersberg verfrachtet, denn in den großen Städten durften die Netzbetreiber damals noch gar kein LTE-800-Funknetz aufspannen. Das war politisch so gewollt: Erst das Internet-arme Land mit LTE versorgen, danach die Städte!
Tatsächlich konnte AVM das reichweitenstarke LTE 800 damals schon live im leeren LTE-Netz demonstrieren, mit Praxismesswerten bis an die 50 Megabit pro Sekunde. LTE 1800 und 2600 wurden für die Fritzbox 6840 anno 2010 ebenfalls schon kommuniziert. Doch dann wollten die dafür eingeplanten 1800-MHz-Chipsets von Altair Semiconductor aus Israel ewig nicht fertig werden.
Tatsächlich kam die Fritzbox 6840 ein Jahr später, im vierten Quartal 2011, „nur“ als Dual-Band-Router für LTE 800 und 2600, aber ohne LTE 1800, auf den Markt. Allerdings beherrschte der damals im Markt dominierende LTE-Router Huawei B390 in allen seinen OEM-Liefervarianten von o2, Telekom und Vodafone noch viel weniger, nämlich durchwegs „nur“ LTE 800.
Tri-Band-Router Fritzbox 6842
Im Januar 2012 kündigte AVM, als Highlight für die CeBIT 2012, einen sehr kleinen und gefälligen Dual-Band-Router „AVM Fritzbox 6810 LTE“ für 800 und 2600 MHz und einen Tri-Band-Router „AVM Fritzbox 6842 LTE“ für 800, 1800 und 2600 MHz an. Die kleine Fritzbox 6810 ist seit Herbst 2012 lieferbar. Die größere Version 6842 dürfte dieser Tage, also kurz vor der CeBIT 2013, in die Massenauslieferung gehen. Mit diesem Tri-Band-Router AVM 6842 hat der Kunde natürlich mehr Investitionssicherheit als mit den Dual-Band-Boxen 6810 und 6840.
Zwar haben die AVM-PR-Strategen die Bedeutung von LTE 1800 gerne etwas klein geredet, so lange sie noch keine eigene Box für 1800 MHz liefern konnten. Doch LTE 1800 wächst weltweit rasant, und war auch von der Deutschen Telekom bis Ende 2012 schon in 100 großen deutschen Städten ausgerollt. Außerdem bringt die Fritzbox 6842 just in diesem Frequenzband auch die mit Abstand besten Praxis-Messwerte bis über 80 MBit/s.
Zugegeben, die tieferen Frequenzen bei 800 MHz haben in Deutschland eine größere Bedeutung als LTE 1800, denn LTE 800 wird ja von allen drei LTE-Netzbetreibern, sprich o2, Telekom und Vodafone, großflächig ausgerollt. 800 MHz beherrschen gottlob alle LTE-Fritzboxen, 6840, 6810 und 6842 vom ersten Tag an gleichermaßen. Allerdings kommen mit LTE 800 in der Praxis eben „nur“ 50 MBit/s, und auch das nur unter äußerst optimalen Bedingungen.
Das kleinzellige LTE 2600 indes hat bislang noch die geringste Praxisbedeutung. Diese hohen LTE-Frequenzen werden erst später massiv ausgerollt, wenn es in den LTE-800- und -1800-Zellen eng und voll wird. Das wird am frühesten an belebten Hotspots wie Bahnhöfen, Flughäfen, Messen und Innenstädten der Fall sein.
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Tri-Band künftig in allen LTE-Routern?
Nachdem AVM in der neuen 6842 nun endlich alle drei deutschen 4G-Frequenzen zum Funken brachte, darf man gespant sein, ob auch die älteren Boxen 6810 und 6840 in kommenden Hardware-Versionen bald ein Tri-Band-Funkmodul bekommen werden.
Das Apple iPhone 5 hat übrigens genau das umgekehrte Problem wie die Fritzboxen 6810 und 6840: Es unterstützt seit seinem Erscheinen Ende September 2012 in Deutschland LTE nur bei 1800 MHz, nicht aber bei 800 und auch nicht bei 2600 MHz, sehr zum Ärger von o2 und Vodafone, denn damit kann nur die Telekom das iPhone hierzulande überhaupt mit dem rasanten 4G-Funk bedienen. O2 und Vodafone haben nämlich gar kein LTE-1800-Funknetz.
So gesehen kann AVM sich jetzt ein bißchen auf seinen Lorbeeren ausruhen: Die Fritzboxen 6810 und 6840 unterstützen hierzulande immerhin doppelt und die 6842 sogar dreimal so viele LTE-Bänder wie das iPhone 5.
Eleganter Alleskönner 6842
Der rot-weiße 4G-Router „AVM Fritzbox 6842 LTE“ vereint alle wichtigen Kommunikations-Funktionen für die Heimvernetzung in einem einzigen Gerät: TriBand-LTE-Mobilfunk bis 100 MBit/s, 11n-WLAN, Vier LAN-Anschlüsse, Telefonanlage mit komfortabler Fritz-Bedien-Oberfläche, eine DECT-Basisstation für sechs digitale Schnurlos-Telefone sowie eine analoge Schnittstelle für ältere Telefone und Faxgeräte. Der Sprach-/Daten-Festnetzanschluss kann komplett entfallen, zumindest im LTE-800-Netz von Vodafone, da die AVM 6842 dort auch schon die echte LTE-Telefonie, alias Voice-over-LTE, alias VoLTE, unterstützt.
Der elegante Alleskönner steht aufrecht und passt deshalb auch in kleinere Lücken auf der Fensterbank. Er holt das Internet per 4G-Funk von der nächstliegenden LTE-Basisstation und funkt die digitalen Sprach- und Datenpakete per DECT-Funk an die Schnurlos-Telefone sowie per WLAN-Funk an die Rechner, Smartphones und WLAN-Fernseher eines Haushaltes oder eines kleinen Büros weiter.
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3 Kommentare zu Das neue LTE-Flaggschiff im Praxistest: AVM Fritzbox 6842 LTE
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was ich nicht verstehe … warum hat der Router nur einen Gigabit LAN Anschluß ? die restlichen 3 sind die schwächeren bis zu 100 Mbit. Oder sehe ich da was falsch ? Der „alte“ 6840 hatte doch auch vier Gigabit LAN Anschlüsse.
Klare und ausführlich Beschreibung der LTE-Situation.
mfG
hubert reichelt
Habe den Router seit einer Woche im Einsatz und bin mit der LTE Leistung sehr zufrieden. Allerdings: Bis jetzt scheint er noch kein VPN Passthrough zu können. Es ist unmöglich mit einem Softwareclient hinter der Fritzbox 6842 eine VPN Verbindung herzustellen. Laut Supportseiten von AVM sollte er das aber können.
Somit ist er für Teleworker z.Zt. noch nicht brauchbar.
Der AVM Support ist bemüht, schauen wir mal.